Tom Cruise führt auf TikTok Zaubertricks vor, Queen Elizabeth tanzt in einer Weihnachtsansprache, und Mark Zuckerberg gesteht, die Welt mit seinen Daten kontrollieren zu wollen – unglaublich, oder? Zu Recht, denn es handelt sich hierbei um sogenannte DeepFakes. Obwohl diese Technik oft amüsant und harmlos erscheint, birgt sie ernste Risiken, insbesondere wenn sie zur Erstellung von DeepNudes eingesetzt wird. Diese manipulativen Inhalte können nicht nur tiefgreifende emotionale Auswirkungen haben; sie verletzen auch die Privatsphäre und verstoßen gegen geltendes Recht. In diesem Artikel informieren wir Sie über die rechtlichen Hintergründe und geben Hinweise, wie Sie sich im Schadensfall effektiv zur Wehr setzen können.
DeepFakes nutzen künstliche Intelligenz, um Personen in Videos Handlungen auszuführen oder Worte sagen zu lassen, die nie stattgefunden haben. Die Gesichter und Stimmen werden so bearbeitet, dass sie nahtlos in andere Videospuren integriert und somit völlig neue Inhalte geschaffen werden. Die technischen Möglichkeiten dieser Manipulationen scheinen grenzenlos.
DeepNudes sind eine spezielle Form von DeepFakes, bei denen künstlich pornografische Inhalte erzeugt werden. Auch hier wird künstliche Intelligenz genutzt, um Bilder oder Videos so zu manipulieren, dass Personen nackt erscheinen, obwohl diese Szenen nie stattgefunden haben. Die emotionale und psychische Belastung für die Betroffenen ist enorm und vergleichbar mit der Veröffentlichung echter Nacktbilder.
💡 Der Begriff „Deep“ stammt von „DeepLearning“, einer Form des maschinellen Lernens, die auf neuronalen Netzwerken basiert. Diese Technologie wird zur Erstellung von DeepFakes und DeepNudes verwendet.
☝️ Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Bildmaterial und fortschreitender Entwicklung künstlicher Intelligenz werden DeepFakes und DeepNudes immer häufiger und sind oft nicht mehr als Fälschungen erkennbar.
Allerdings besteht in Deutschland noch Nachholbedarf bei der Gesetzgebung, da es keine speziellen rechtlichen Regelungen gibt, die sich explizit auf „DeepFakes“ und „DeepNudes“ beziehen. Dennoch verstoßen DeepNudes auch gegen bestehende Gesetze, von denen wir hier die wichtigsten zusammenfassen:
Diese Aspekte machen die Erstellung und Verbreitung von DeepNudes nicht nur aus ethischen Gründen bedenklich, sondern bergen auch erhebliche rechtliche Risiken, die zu zivil- und strafrechtlichen Verfahren führen können.
Trotz der noch bestehenden Lücken in der Gesetzgebung bieten die vorhandenen Gesetze bereits wirksame Abwehrmöglichkeiten.
Suchen Sie rechtliche Beratung – die emotionale und psychische Belastung durch DeepNudes ist beträchtlich. Viele Betroffene fühlen sich isoliert und hilflos; doch Sie sind nicht allein. Wir bieten umfassende rechtliche Unterstützung und helfen Ihnen, Ihre rechtlichen Optionen zu klären. Zudem arbeiten wir erfolgreich mit HateAid e.V. zusammen, die ebenfalls Unterstützung anbieten.
Unser Experte Dr. Sven Dierkes steht Ihnen für alle weiteren Fragen zur Verfügung.